Aktionismus und der Schrei nach Entschleunigung – ein älteres Gedicht

Der Schrei nach Entschleunigung!

 

Initiative  unterstützen,

nur was wird in Frage gestellt?

Rennt, rennt, rennt, rennt,

lasst euch nur nicht aufhalten,

lauft, lauft, lauft,

schaut aber nicht nach unten,

sonst würdet ihr erkennen,

dass ihr auf einem Laufband euch müht,

dessen Geschwindigkeit zunimmt!

Also lauft schneller,

noch schneller

und noch schneller,

denn wenn ihr stehen bleibt,

bleibt das Band nicht stehen,

lauft, lauft, lauft,

euer Ziel immer vor Augen,

es ist nah

und manchmal näher

und wenn es näher kommt,

läuft das Band schneller,

ein Verschnaufen nicht möglich,

das Band läuft,

läuft und läuft,

es hält nicht an,

es bringt das Ziel nicht näher,

lauft, lauft, lauft,

wie die Gertiebenen von Angst zerfressen,

der Hoffnung folgend,

lauft, lauft, lauft!

Die totale Kolonialisierung der Welt gilt es zu bekämpfen,

sie steht vor dem Laufband,

und euer Blick ist drauf gerichtet,

starr,

keine Ablenkung zulassend,

das Elend treibt zum Laufen,

die Welt gilt es zu retten,

vor der Kolonisierung durch das Kapital.

Lauft, lauft, lauft,

vergesst alles,

legt ab was euch das Laufen erschwert,

lauft, lauft, lauft,

das Ziel vor den Augen!

Wenn ihr die Schwerkraft negiert,

könnt ihr euer Ziel erreichen?

Doch selbst wenn ihr euch aller Lasten entledigt,

nackt auf dem Laufband lauft,

ihr werdet schwitzen

und Pfunde verlieren,

ihr lauft, lauf, lauft,

das Ziel vor den Augen,

am Ende des Laufbandes.

Leicht wie Federn,

mehr schwebend als laufend,

den Bodenkontakt minimierend,

dem Ziel entgegen schwebend,

werdet ihr fallen,

entkräfte,

auf das Laufband,

dessen Geschwindigkeit unvermindert zugenommen hat,

so das die Gefallenen vom Ziele weg,

vom Laufband geschleudert werden,

… also lauft lauf, lauft!

Doch zerschmettert die Knochen,

am Ende die Kraft,

das Ziel nicht erreicht,

liegt es in weiter Ferne,

ihr seid erschlafft!

Die Probleme haben sich verschärft,

obwohl ihr gelaufen seid,

und alles gegeben habt,

was ihr geben konntet,

nur eines habt ihr nicht getan,

… das Laufband zu zerstören!

Quelle: klick

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